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Das Abenteuer des Gebens

Der Segenskreislauf „Geben – Empfangen – Geben“!
Zehnten – Verlust oder Gewinn?

Wir wollen heute betrachten, was die Bibel zum Umgang mit Geld sagt. Wir studieren, was Gott darüber sagt, aber wir betrachten auch die Erlebnisse derer, die im Vertrauen auf Gott Geld gegeben haben.

Darf ich aber an dieser Stelle einen besonderen Vorschlag machen? Bitte lese doch bevor du hier weitergehst den Andreasbrief 26: Eine geniale Idee Gottes – Dienen, geben, helfen! Warum und wozu? In diesem Andreasbrief ist Gottes Grundprinzip gezeigt. Wenn Du dies zuerst liest, hast Du erheblich mehr Gewinn aus diesem speziellen Thema. Vielen Dank für Dein Verständnis.

Geld spielt in unserer Welt eine wichtige Rolle. Auch Jesus sprach häufig über Geld. In mehreren Gleichnissen stellte er Menschen, die wirtschaftlich erfolgreich handeln, als Vorbilder hin: Herr, du hast mir fünf Zentner anvertraut; siehe da, ich habe damit andere fünf Zentner gewonnen. Da sprach sein Herr zu ihm: Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen; gehe ein zu deines Herrn Freude. (Matthäus 25,20 f; vgl. auch Lukas 19,11-27)

Daraus leiten wir ab: Jeder Haushalt und jedes Unternehmen muss Geld verdienen bzw. Gewinn erwirtschaften. Für einen Christen ist jedoch das Geld und der Gewinn nicht das oberste Ziel seiner Geschäftstätigkeit. Bei gemeinnützigen Unternehmen wird ja lediglich eine Kostendeckung angestrebt.

Unser übergeordnetes Ziel ist, Gott zu ehren mit allem, was wir haben und tun.

Für die materielle Versorgung der Haushaltsmitglieder bzw. des Inhabers eines Unternehmens und seiner Familie und Mitarbeiter übernimmt Gott die letzte Verantwortung, weil er uns als Kinder zu sich gerufen hat. Weil er uns berufen hat, wird er uns auch versorgen. Die Bibel kennt Berufungen in viele Tätigkeits­bereiche (Vgl. 1 Korinther 7,17-24). Vielmehr wie einem jeglichen der Herr zugeteilt hat, wie einen jeglichen Gott berufen hat, so wandle er. (1 Korinther 6,17)

Unser Geben ist Ausdruck unserer Liebe zu Gott

Jeder Einzelne, jeder Haushalt und jedes Unternehmen kann durch Geldgeben anderen Menschen helfen. Der Herr will alle seine Kinder segnen. Durch das Geld, mit dem wir die Ausbreitung des Evangeliums fördern, drücken wir unsere Liebe zu Gott aus. Außerdem zeigen wir dadurch, dass wir Gott als den eigentlichen Eigentümer anerkennen.

Eigentümer oder Verwalter?

Was gehört uns wirklich? Die Bibel gibt uns die Antwort: Denn mein ist das Silber, und mein ist das Gold, spricht der Herr Zebaoth.(Haggai 2,8) Und an anderer Stelle heißt es: Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen. (Psalm 24,1) Gott hat die Erde und das Universum geschaffen. Daher ist er der Eigentümer. Wir sind lediglich Verwalter, und zwar in seinem Auftrag: Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen [zu Adam und Eva und damit stellvertretend zu uns Menschen]: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische … die Vögel … und über das Vieh.(1 Mose 1,28)

Was wir besitzen, gehört nicht uns, sondern Gott: unser Haus, unser Auto, unser Unternehmen, unser Bankkonto – auch die Natur, die uns umgibt, die Tiere … einfach alles. Und wir dürfen das alles verwalten. Diese Einsicht macht uns jedoch nicht ärmer – kein Grund, frustriert zu sein.

Im Gegenteil: Da Gott sein Eigentum versorgen und beschützen kann, übernimmt er die letzte Verantwortung. Wenn wir diese Basis-Lehre der Bibel anerkennen, entlastet uns das von großen Existenzängsten. Außerdem erleben wir eine größere Freiheit im Umgang mit unserer Zeit. Wir haben mehr Zeit für die Familie, unsere Mitmenschen und unsere Gemeinde. Wer sich als Verwalter sieht, erspart sich großen Frust und das berüchtigte Burnout, die chronische Erschöpfung wegen Arbeitsüberlastung.

Zunächst erwartet man von einem Verwalter, dass er treu und zuverlässig ist: Nun sucht man nicht mehr an den Haushaltern, als dass sie treu erfunden werden. (1 Korinther 4,2) Wer seine Firma oder sein Geschäft mit der Motivation führt, dass seine Gewinne der Mission zugutekommen, der weiß, dass sein Herr ihn begleitet und segnet. Aber er wird auch eines Tages davon Rechenschaft ablegen. Gott wir ihn fragen: „Ich gab dir ein Unternehmen, du hast damit Geld verdient. Was hast du damit gemacht?“ (vgl. Matthäus 25,14-30)

Gott brauchte diesen Auftrag nicht: Die Erfahrung eines Bauunternehmers

Ein adventistischer Bauunternehmer in Süddeutschland hörte in einer Predigt, dass Gott der große Eigentümer aller Dinge ist, die wir besitzen, und dass wir nur seine Verwalter sind. Diese Erkenntnis erleichterte ihn sehr, denn ihm war gerade ein bestimmter Großauftrag entgangen, den er bisher regelmäßig jedes Jahr erhalten und mit dem er fest gerechnet hatte. Nun sagte er: „Lieber Gott, wenn du diesen Auftrag dieses Jahr für deine Firma nicht brauchst, dann hast du sicher einen anderen für uns.“

Kurz darauf besuchte ihn ein Architekt und besprach mit ihm drei andere Aufträge, sogar noch größere als der, den er gerade verpasst hatte: nun sollte er drei kirchliche Einrichtungen bauen bzw. umbauen. Das Geschäftsjahr entwickelte sich sehr positiv, und alles geschah ohne jede Hektik.

Was aber war mit dem entgangenen Großauftrag, der nun einem Wettbewerber zugefallen war? Wegen einer beginnenden Rezession war er noch vor der Realisierung storniert worden. Da sein Konkurrent alles auf diesen einen Großauftrag konzentriert hatte und sich nicht schnell genug Ersatzaufträge beschaffen konnte, schrammte der nur knapp an einem Konkurs vorbei.

Wirtschaftlicher Durchbruch nach Eigentümerwechsel

Was passiert, wenn man seinen Betrieb Gott übergibt und sich selbst vom Eigentümer zum Verwalter herabstuft? Antwort: Nur Gutes. Gott lässt uns nicht im Stich. Im Gegenteil: Er segnet uns reichlich. Das auf jeden Fall war die Erfahrung von Sylvia Steinweber-Merkl und ihrem Mann Jürgen Merkl. Bis September war das Jahr 2006 für die beiden nicht so toll gelaufen. In ihrer Einrichtung für Menschen mit psychiatrischen und Suchterkrankungen bahnte sich ein Verlust an:

Zu viele Therapieplätze auf dem Anwesen mit Landwirtschaft, Pferdezucht, Biogemüseanbau und Schreinerei blieben unbelegt. Außerdem stapelten sich die Rechnungen – u. a. für das deutlich teurer gewordene Heizöl.

An diesem Punkt gingen Sylvia und Jürgen auf die Knie, um ihren Therapiehof mit 8 Hektar Landwirtschaftsfläche und insgesamt drei Standorten in Oberbayern Gott zu übergeben. Was unmittelbar danach geschah, war fast unglaublich:

Praktisch schlagartig änderte sich die wirtschaftliche Situation der Einrichtung mit ihren fast 20 Mitarbeitern – und heute 30 Patienten. Die verbliebenen Monate des Jahres 2006 liefen fantastisch und fuhren sogar noch einen beachtlichen Gewinn ein.

Gott ist der wirkliche Eigentümer unserer Unternehmen. Wird er eines Tages zu dir sagen: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Mann. Du hast dich in kleinen Dingen als zuverlässig erwiesen, darum werde ich dir auch Größeres anvertrauen? (Matthäus 25,21 GN) Einige entscheidende Fragen könnten dabei sein: Hast du in das Leben anderer Menschen investiert? Für welche Werte hast du dich eingesetzt? Hast du Ewigkeitswerte geschaffen?

Der Segenskreislauf

Aufgrund all der missionarischen Herausforderungen in der Heimat und im Ausland wird heute viel mehr Geld gebraucht als früher. Gott wird dem, der danach fragt, gerade jetzt in der Endzeit zeigen, wann und in welchem Umfang er sich dafür besonders einsetzen soll.

Er hält für uns einen Segenskreislauf mit ungeahnten Möglichkeiten bereit. Er hat die Macht, euch so reich zu beschenken, dass ihr nicht nur jederzeit genug habt für euch selbst, sondern auch noch anderen reichlich Gutes tun könnt.(2 Korinther 9,8 GN; vgl. Matthäus 6,33; Johannes 7,38; 2 Korinther 9,6-11). Durch mein Geldgeben beteiligt mich Gott an einer zukünftigen Ernte, denn wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen“. (Vers 6)

Die meisten geben Gott so viel sie übrig haben und übersehen dabei vielleicht Gottes Chancen? Denn unser Geben löst stets einen Kreislauf neuer Freude aus: Gott gibt, und wir empfangen. Dann geben wir, und Gott empfängt. Danach gibt Gott uns wieder. Gott selbst ist der Verursacher dieses Kreislaufs. Er möchte uns nicht einfach für unser Geben belohnen, sondern uns auch weiteres Geldgeben ermöglichen. Wenn wir anfangen zu geben, lässt Gott uns noch mehr zukommen, sodass wir noch mehr geben können. Wir erhalten immer mehr als wir geben. Wir erleben dabei große Freude. Geben ist seliger als Nehmen. (Bill Bright, Das Abenteuer des Gebens, 15 f)

Gott gibt uns Brot und Samen, d. h. er sorgt für unsere Bedürfnisse (Brot) und dafür, dass wir geben können (Samen). Was wir geben, ist die Saat für eine weitere Ernte: Gott, der dem Sämann Saatgut und Brot gibt, wird auch euch Samen geben und ihn wachsen lassen, damit eure Wohltätigkeit eine reiche Ernte bringt.
(2 Korinther 9,10 GN)

Und Ellen White meint: „Das geistliche Wohlergehen hängt eng zusammen mit der christlichen Gebefreudigkeit.“ (Das Wirken der Apostel, 343) Und: „Es ist kein Grund zum Klagen, dass vermehrt Aufrufe zum Geben von Geld gemacht werden. Gott ruft uns in seiner Vorsehung aus unserem begrenzten Aktions­bereich heraus, um in größere Unternehmungen einzutreten.“ (Testimonies for the Church III, 405)

Der Amerikaner James Lewis Kraft

kann uns hier ein Vorbild sein. Der Eigen­tümer des internationalen Lebensmittelkonzerns Kraft Foods gründete sein Unternehmen im Jahr 1903, und zwar mit nur 60 Dollar. Er gilt in Amerika als Pionier modernen Unternehmer­tums. Er unterstützte die Baptistenkirche und war ein starker Verfechter der religiösen Erziehung der Jugend. Im Laufe der Jahre gab er einen großen Teil seines Vermögens an religiöse Organisationen. In einem Fall wurde er mit den Worten zitiert: „Die einzige meiner Investitionen, die dauerhaft wachsende Dividenden gebracht hat, ist das Geld, das ich dem Herrn gegeben habe.“

(freepages.genealogy.rootsweb.ancestry.com/-boehm/data/biographies/1874_Kraft_James_Lewis_bio.html)

Verschiedene Möglichkeiten des Gebens

Vielen von uns hat der Herr genügend finanzielle Mittel gegeben. Das bedeutet, dass wir von dem, was wir haben, d. h. von unserem Einkommen oder unseren Rücklagen, geben können. Bedenken wir dabei, dass wir nicht die Eigentümer, sondern Verwalter in Gottes Auftrag sind. 2 Korinther 9,6-11 zeigt, dass der Herr nur Gaben schätzt, die ihm von Herzen gegeben werden, und dass – wie wir gesehen haben – durch unser Geben ein Segenskreislauf in Gang gesetzt wird. Gott gibt uns Mittel für uns selbst und damit wir etwas haben, das wir weitergeben können. Wer alle Gaben Gottes für sich behält, unterbricht den Segenskreislauf.

Doch vielleicht habe ich nur wenig Geld und würde doch so gern mehr für Gottes Werk geben? Was kann ich unternehmen? In diesem Fall sollte ich Gott um Rat fragen und über sogenannte Investmentgaben nachdenken. Das bedeutet: Ich investiere etwas mit dem Ziel, durch den Ertrag ein bestimmtes Missionsunternehmen zu fördern. Viele haben das schon mit großem Segen – und erfolgreich – getan. Dazu einige Erfahrungen:

›  Eine Glaubensschwester aus Baden-Württemberg schrieb ein Kochbuch und bestimmte den Erlös für den Bau einer Kapelle in ihrer Nähe. Da sie mit dem Segen Gottes rechnete, erhöhte sie die ursprünglich geplante Auflage von 2000 auf 3000 Exemplare. Die gesamte Auflage wurde gut verkauft.

›  Ein neunjähriger Junge aus Österreich betätigte sich als Hobby-Bäcker. Er stellte Vollwertbrot und Vollwert-Rosinenbrot her. Für seine Produkte fand er sogar regel­mäßige Abnehmer. Auf diese Weise nahm er genug Geld ein, um 300 Euro anzusparen. Als er von den Bedürfnissen eines Missions­ehe­paares in Papua-Neuguinea hörte, gab er das Ersparte für dieses Ehepaar.

  In der russischen Stadt Semenov wünschten sich zwei gläubige Schwestern eine Evangelisation in ihrem Ort. Sie hatten aber kein Geld dafür. So beschlossen sie, mit ihren bescheidenen finanziellen Mitteln Kartoffeln anzubauen und durch den Verkauf ihrer Kartoffelernte eine Vortragsreihe zu finanzieren. Der Herr segnete das Unternehmen auf solche Weise, dass sie durch die Ernte tatsächlich das nötige Geld zusammenbekamen. Durch diese Evangelisation schlossen sich
19 Menschen der dortigen Gemeinde an.

Welche „Kartoffeln“ könnte ich investieren? Unserem Ideenreichtum sind keine Grenzen gesetzt. Es ist spannend, in einem solchen Projekt mit Jesus zusammenzuarbeiten.

Treue erweisen durch Zehntenzahlen

Gott hat verheißen, dass er uns segnet, wenn wir von unserem Gehalt oder Lohn oder unserer Ernte den zehnten Teil an „ihn“ – bzw. an die Gemeinde – zurückgeben. Sein Versprechen gilt dem Einzelnen genauso wie dem Leiter einer Firma.

Bringt aber die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus, auf dass in meinem Hause Speise sei, und prüft mich hiermit … ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.“ (Maleachi 3,10). – „Alle Zehnten … vom Ertrag gehören dem Herrn und sollen dem Herrn heilig sein. (3 Mose 27,30.32)

Unser Herr hat für den Zehnten die Höhe festgelegt: Es sind zehn Prozent – der „zehnte Teil“, wie der Name schon sagt. Auch der Verwendungszweck ist vorgegeben: Damit sollen diejenigen finanziert werden, die das Evangelium weitersagen und Menschen zu Christus führen (Vgl. 4 Mose 18,21; 1 Korinther 9,13.14)

Doch wo und wer ist die Annahmestelle? Auch hier haben wir klare Anweisungen: sein Vorratshaus. Für uns als Adventisten ist das die zuständige Vereinigung, und zwar in der Regel über den Weg der Ortsgemeinde. Natürlich sind Ausnahmen möglich. Wenn etwa ein gut verdienender Unternehmer Begehrlichkeiten und einen Erwartungsdruck in seiner Ortsgemeinde vermeiden möchte, kann er seinen Zehnten auch direkt an die Vereinigung überweisen.

Der Zehnte als „Feuerversicherung“

Bevor er als Unternehmer zu großem Wohlstand kam, las Alexander H. Kerr 1902 in einem Buch über Jakobs Gelübde: Von allem, was du mir gibst, will ich dir den Zehnten geben. (1 Mose 28,22) Er las dann, wie Jakob zwanzig Jahre später in seine Heimat zurückkehrte. Er hatte inzwischen viele Angestellte und Diener und große Viehherden. Weil er sein Zehnten-Versprechen hielt und Gott ihn segnete, war er offenbar einer der reichsten Männer seiner Zeit geworden.

Alexander H. Kerr wurde von starken Glaubenszweifeln geplagt. Andererseits wollte er herausfinden, ob die Bibel zuverlässig ist und ob Gottes Verheißungen zu allen Zeiten gelten – auch für Menschen seiner Zeit. So gelobte er Gott am 1. Juni 1902, er werde ihm regel­mäßig 10 % seines Einkommens geben. Zu jener Zeit lastete eine Hypothek auf seinem kleinen Haus. Außerdem hatte er andere finanzielle Schwierigkeiten. Aber er beschloss, Gott zu testen, so wie es Jakob auch getan hatte.

Drei Monate, nachdem Kerr angefangen hatte, Gott den Zehnten seines Einkommens zu geben, wurde er finanziell so reich gesegnet, dass es ihm schien, als wollte Gott ihm auf diese Weise die Augen öffnen. Wollte Gott seine Liebe und Treue bezüglich des Zehnten belohnen?

Kerr gründete noch im selben Jahr mit einem kleinen Anfangskapital die „Kerr-Glas-Gesellschaft“. Er tat dies im festen Vertrauen auf Gottes Zehnten-Verheißungen.

Das Unternehmen entwickelte sich zu einem der größten Hersteller von Einmachgläsern in den Vereinigten Staaten. Kerr vertraute besonders auf die Verheißung Gottes in Maleachi 3,10:

Bringt aber die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus, auf dass in meinem Hause Speise sei, und prüft mich hiermit, spricht der Herr Zebaoth, ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.

Kerr lebte in Portland, Oregon. Die Gläser wurden jedoch in seiner Fabrik in San Francisco hergestellt. Er hatte jeden verfügbaren Cent in sein Unternehmen gesteckt.

Und dann kam am 18. April 1906 das große Erdbeben mit der darauf folgenden Feuersbrunst. Seine Freunde suchten ihn auf und bedauerten ihn: „Kerr, Sie sind ein ruinierter Mann!“ Er antwortete: „Noch glaube ich es nicht. Wenn ich ruiniert wäre, dann wäre die Bibel nicht wahr. Doch ich weiß, Gott hält seine Verheißungen.“ Er telegrafierte nach San Francisco und erhielt folgende Antwort: „Ihre Fabrik liegt im Zentrum des Brandes und ist zweifellos zerstört worden. Die Hitze ist so furchtbar, dass wir noch mehrere Tage lang nicht imstande sein werden, irgendetwas herauszufinden.“

Das war eine schwere Geduldsprobe! Aber sein Glaube wankte nicht. Eine Woche nach dem Erdbeben und dem anschließenden Feuer erreichte ihn ein zweites Telegramm: „Alles im Umkreis von 1,5 Meilen rund um Ihre Fabrik ist niedergebrannt, aber Ihre Fabrik selbst ist auf rätselhafte Weise erhalten geblieben.“

Darauf fuhr Kerr nach San Francisco. Die Fabrik war ein zweistöckiges hölzernes Gebäude. Darin standen zwei riesige Tanks, in denen das Glas geschmolzen wurde; zur Feuerung wurde Öl verwendet. Deshalb gehörte dieses Gebäude zu denen, die eigentlich zu allererst Feuer fangen konnten. Das Feuer hatte rund um die Glasfabrik gewütet und war bis an den Holzzaun vorgedrungen, hatte ihn sogar teilweise angekohlt. Doch der Holzzaun wurde nicht ganz zerstört und das Holzhaus blieb unversehrt. Nicht ein einziges Einmachglas war infolge des Erdbebens und des Feuers gesprungen. Das war ein Wunder göttlicher Macht und für Kerr eine Bestätigung seines Gottvertrauens.

1912 schrieb Kerr ein Flugblatt über den Zehnten. Es trug den Titel: Gottes Heilmittel für Armut. Jede Kiste Einmachgläser, die die Fabrik verließ, enthielt diese Schrift. Von 1912 bis zu seinem Tod am 9. Februar 1924 hatte er mehr als fünf Millionen dieser Flugschriften verteilt. (Gerettet …aus Erdbeben und Feuersturm, in Missionsbrief Nr. 14, bestätigt von der Historischen Abteilung der Firma Kerr per E-Mail)

Geschäftserfolg nach Großzügigkeit: Colgate

Vor vielen Jahren musste ein sechzehnjähriger Junge sein Elternhaus verlassen, weil sein Vater zu arm war, um ihn länger durchzufüttern. Mit einem Bündel Habseligkeiten machte er sich auf den Weg nach New York. Er wollte die Herstellung von Seife erlernen. Doch dort fand er nur schwer einen Job.

Da erinnerte er sich an die letzten Worte seiner Mutter und auch an den Rat, den ihm ein bibelgläubiger Kapitän gegeben hatte. So weihte er sein Leben Gott und beschloss, seinem Schöpfer einen ehrlichen Zehnten zurückzugeben, und zwar von jedem Dollar, den er verdienen würde.

Als er den ersten Dollar bekam, weihte der junge Mann 10 Cent dem Herrn. Und bei dieser Gewohnheit blieb er dann auch. In der Folge kamen immer mehr Dollars herein. Bald wurde er Teilhaber eines Seifenherstellers. Und als sein Partner nach einigen Jahren starb, übernahm er schließlich das Unternehmen als Alleininhaber. Der gesegnete Geschäftsmann gab seinem Buchhalter nun Anweisung, ein Konto für Gott zu eröffnen und jeweils ein Zehntel seines Umsatzes auf dieses Konto zu überweisen.

Wie durch ein Wunder wuchs das Geschäft immer weiter. Deshalb entschied der ehrliche Inhaber, jetzt zwei Zehntel des Umsatzes zu geben; und dann drei Zehntel, vier Zehntel und schließlich fünf Zehntel. Es sah so aus, als würde sein Umsatz im genauen Verhältnis zu seiner Großzügigkeit wachsen. Bald war seine Seife in jedem Haushalt weltweit bekannt.

Bei diesem Mann, den Gott aufgrund seiner Treue zu seinem Schöpfer so sehr segnete, handelte es sich um William Colgate. (Ashley G. Emmer, William Colgate in: Signs of the Times, 2.8.1938; vgl.sermonillustrator.org)

Gott bestand die Prüfung

Eine Bekannte aus Österreich berichtete mir, was sie gemeinsam mit ihrem Mann, einem leitenden Angestellten, kurz vor und nach ihrer gemeinsamen Taufe erlebte.

„Wir hatten gerade die ersten Bibelstunden erlebt, als wir in einem Kalenderzettel auf den Text in Maleachi 3,10 stießen: Bringt aber die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus, auf dass in meinem Hause Speise sei, und prüft mich hiermit, spricht der Herr Zebaoth, ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.

Entsetzt fragte ich meinen Mann: ‚Glaubst du, dass da wirklich zehn Prozent gemeint sind? Das wäre ja Wahnsinn! Das ist sicher symbolisch zu verstehen.‘ Doch meine Hoffnungen wurden nicht bestätigt. Es waren wirklich zehn Prozent, die Gott von unserem Geld haben wollte. Dazu kam, dass wir gerade vorher unseren ersten Kredit aufgenommen hatten, den wir in drei Jahren zurückzahlen wollten. Dazu mussten wir unsere gesamten Mittel in die Rückzahlung stecken. Es erschien uns unmöglich, beides zu tun: Zehnten zu geben und den Kredit zurück zu zahlen. Schließlich beschlossen wir, Gott bei seinem Wort zu nehmen: ‚Prüft mich hiermit!‘ Das wollten wir tun. Es war ja eine gute Möglichkeit zu sehen, ob die Verheißungen der Bibel wirklich hielten, was sie versprachen. Da wir jedoch Angst hatten, den Sprung ins kalte Wasser auf einmal zu wagen, beschlossen wir, uns langsam heranzutasten. Wir nahmen uns vor, unseren Betrag schrittweise Woche für Woche zu erhöhen. Doch schon nach wenigen Wochen beschlossen wir, den ganzen Zehnten zu zahlen, denn Gott machte seine Verheißungen wahr.

Die Folge: Wir haben unser Darlehen statt in drei Jahren in nicht ganz einem Jahr zurückgezahlt. Der Leiter der Bank sagte, er hätte es noch nicht erlebt, dass jemand so schnell einen Kredit zurückgezahlt hätte. Auch wir waren verwundert, denn rein rechnerisch konnten wir nicht nachvollziehen, woher das Geld gekommen war – und das trotz genauester Buchführung. Das bestätigte uns, dass Gott die Prüfung bestanden hatte.

Das Wort hatte sich erfüllt: Gott hatte die Fenster des Himmels aufgetan und Segen herabgeschüttet die Fülle. Diese Erfahrung bedeutete für uns nicht nur Segen in Form von Geld, sondern sie half uns auch, sehr bald unsere Entscheidung für Jesus Christus zu treffen und uns taufen zu lassen.

Aber wir sollten noch eine Hürde nehmen müssen: Zwei Jahre später erfuhren wir, dass der Zehnte nicht vom Nettogehalt, sondern vom Bruttogehalt zu zahlen sei.

(Das ist biblisch richtig: Bringt die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus.“) Das war wieder ein harter Brocken. Wir hatten in Zwischenzeit ein Haus gebaut, und unsere monatlichen Belastungen waren sehr hoch. Als wir mit dem Bau begonnen hatten, hatte ich eine gut bezahlte Teilzeitstelle mit einem Monatsgehalt von 1300 Euro für zwei Tage Arbeit pro Woche. Dieses Gehalt hatten wir bei unserer Planung der monatlichen Zahlungen natürlich berücksichtigt.

Da mein Chef unehrliche Geschäfte machte, wurde mir klar, dass ich aus Gewissensgründen nicht länger bei meiner Firma arbeiten konnte. Außerdem erkannten wir als Ehepaar, dass Mütter nach dem Willen Gottes bei ihren kleinen Kindern zu Hause bleiben und diese erziehen und auch unterrichten. Heimunterricht geben (das ist in Österreich möglich) hieße aber, dass ich nicht länger außer Haus arbeiten könnte. So standen wir also vor zwei Problemen. Nicht nur, dass sich unsere Einnahmen erheblich verringern sollten, sondern dass wir darüber hinaus auch noch zusätzliche Ausgaben hätten.

Nach einem inneren Kampf beschlossen wir, all diese Fragen Gott im Gebet vorzulegen. Grundsätzlich wollten wir Gott ja gehorsam sein. Aber es gab doch diesmal, so argumentierten wir bei uns selbst, wirklich keine Möglichkeit dazu. Wir können ja nicht gleichzeitig den vollen Zehnten bezahlen und auf mein Gehalt verzichten. Uns wurde klar: Gott musste uns also den Mut sowie den Willen zu diesem Schritt schenken und uns den Weg bereiten. Wir beteten, dass er uns das Wollen und das Vollbringen schenke nach Philipper 2,13: Denn Gott ist es, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, zu seinem Wohlgefallen. Also wollten wir „mit den Füßen ins Wasser steigen“ (siehe Josua 3,14-16).

Nach wenigen Tagen des Betens waren unser Vertrauen und der Wunsch zu gehorchen so gewachsen, dass wir begannen, den erhöhten Zehnten zu zahlen. Außerdem kündigte ich, um bei meinen Kindern zu Hause bleiben und sie selbst unterrichten zu können. Wenige Wochen später kam der Chef meines Mannes zu ihm ins Büro und sagte:

„Ich habe festgestellt, dass Sie für Ihre Tätigkeit unterbezahlt sind. Wir werden Ihr Gehalt anpassen.“ Mein Mann bekam daraufhin nicht nur ein paar Cent mehr. Nein, er bekam – ohne darum gebeten zu haben – eine fast 50 %ige Gehaltserhöhung. Das entsprach genau dem Betrag, den ich zuvor verdient hatte, nämlich 1300 Euro im Monat.

Auch wenn es rein rechnerisch trotzdem knapp aussieht, sorgt Gott seitdem jeden Monat dafür, dass wir mit unserem Geld gut durchkommen. Wir danken Gott, dass er unsere Bitten immer erhört, wenn wir daran gehen, unsere Erkenntnisse aus dem Wort Gottes in die Praxis umzusetzen. Denn wer da bittet, der empfängt.(Matthäus 7,8).

Diese Familie wollte Gott grundsätzlich gehorchen. In der Umsetzung hatte sie jedoch Schwierigkeiten. Die Eheleute beteten, dass Gott ihnen das Wollen und Vollbringen schenkt (Philipper 2,13). Nachdem der Herr sie willig gemacht hatte, handelten sie nach seinem Wort, und erst danach erfolgte das Eingreifen Gottes. Gottes Bestätigung kommt nach unserem Gehorsam.

Durch Treue zum Marktführer: Die McNeilus-Geschichte

Denzil McNeilus, Jahrgang 1960, ist nicht mit einem goldenen Löffel im Mund auf die Welt gekommen – auch nicht mit einem silbernen, wie man in Amerika sagt.

Im Gegenteil: Seine Eltern bewohnten ab seinem dritten Lebensjahr ein bescheidenes Häuschen in Dodge Center im Bundesstaat Minnesota. Und das konnten sie sich auch nur deshalb leisten, weil sie den Keller untervermieteten. Denzils Vater Garwin wollte in dem 2000-Seelen-Ort Transportbeton für die lokalen Bauprojekte herstellen. Der Weg in die Selbstständigkeit war jedoch holpriger als erwartet, denn es gab zunächst keine Bank, die ihm das Geld für den Kauf eines alten Lkw leihen wollte.

Als er das Geld schließlich doch zusammengekratzt hatte, war der Verkäufer inzwischen verstorben. Seine Witwe aber wollte nicht mehr verkaufen, sondern gab das Fahrzeug in eine Auktion. Als Garwin McNeilus auf diesem Wege versuchte, an „seinen“ Lkw zu kommen, war dies der Anfang einer fast unglaublichen Erfolgsgeschichte, die man nur mit dem Segen Gottes erklären kann. Denzils Vater konnte auf dieser Auktion nämlich statt einen gleich drei Lkws ersteigern, und zwar für denselben Betrag, den er ursprünglich für nur einen Lkw angesetzt hatte. Er verkaufte die anderen beiden Fahrzeuge und konnte so das geliehene Geld zurückzahlen. Diese Erfahrung und sein Wissen um die Herstellung von Transport­beton brachten ihn dann auf die Idee, gebrauchte Transportbeton-Lkws zu kaufen, technisch auf Vordermann zu bringen und wieder zu verkaufen. Das in diesem Zusammenhang häufig erforderliche Schweißen hatte er von seinem Vater, einem Schrotthändler, gelernt.

Als sich die Nachfrage des Marktes dann mehr und mehr auf Neufahrzeuge dieser Art verlagerte, fing Garwin McNeilus an, von den großen Lkw-Herstellern Fahrzeuge ohne Aufbauten zu kaufen und diese mit dem entsprechenden Aufbau für Transportbeton, die er von einem Spezialisten bezog, zusammen zu montieren. Das Geschäft entwickelte sich zwar gut, doch die McNeilus-Kunden mussten jeweils 14 Monate auf ihren Truck warten. An dieser Stelle stellte Gott als Geschäftspartner die Weichen. Von Ford bezog die Firma McNeilus gewöhnlich zehn Lkws pro Monat. Um die Bestelllogistik jedoch zu vereinfachen und weil sich ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Ford und McNeilus entwickelt hatte, unterschrieb Garwin McNeilus immer etwa 100 Lkw-Bestellungen auf einmal, die der entsprechende Ford-Mitarbeiter dann in Chargen von zehn in die Produktion weiterleitete. Womit niemand rechnen konnte: Eines Tages hatte dieser Mitarbeiter einen schweren Unfall, der ihn zum Ausscheiden aus dem Unternehmen zwang. Als sein Nachfolger dann seine Aufgabe übernahm, fand er im Schreibtisch seines Vorgängers unterschriebene Bestellungen der Firma McNeilus für 75 Lkws. Diese gab er – in Unkenntnis des besonderen Arrangements, das mit der Firma bestand – in die Produktion weiter und brachte sie so zur Auslieferung.

Jetzt hatte Garwin McNeilus ein Problem, denn sein Lieferant für die Betonmisch-Aufbauten, dessen Produktion er schon zu 55 % auslastete, konnte seine Fertigung nicht plötzlich so deutlich hochfahren, um diese zusätzlichen Lkws zu bestücken.

Das wollte und konnte Garwin allerdings nicht akzeptieren. Auf seine hartnäckigen Vorschläge, wie der Zulieferer seine Produktion vielleicht doch noch ausweiten könnte, schrie dieser frustriert: „Wenn du alles besser weißt, dann mach es doch selbst!“ Und genau das tat Garwin dann auch.

Das war 1976. Damals gab es in den USA neun Hersteller von Transportbeton-Lkws. McNeilus war der kleinste von ihnen. Auch vier Jahre später lag das Unternehmen trotz beträchtlichen Geschäftserfolgs immer noch auf Platz 9.

Doch das änderte sich dramatisch, als die Firma ihre Policy in Bezug auf Zehnten und Gaben umstellte. Inzwischen waren Denzil und sein jüngerer Bruder ins Geschäft mit eingestiegen, alle drei bibelgläubige Christen und treue Adventisten.

Es war für Garwin und seinen Sohn Denzil selbstverständlich, dass er am Ende eines jeden Jahres vom Unternehmensgewinn Zehnten und Gaben zahlte. (Der andere Sohn ist bis heute zwar kein Adventist, stimmte der Policy aber zu.) Doch jetzt, 1980, entschlossen sich die Männer, bei jedem neuen Auftrag im Voraus festzulegen, wie viel des zu erwartenden Einkommens oder Umsatzes für Zehnten und Gaben beiseite gelegt werden sollten.“

„Nach vielen Überlegungen, intensivem Gebet und sorgfältigen Erwägungen“, erzählt Denzil, „gingen wir einen Schritt im Glauben und entschieden uns, unser System des Gebens zu verändern.

Wir beschlossen, für jeden Betonmischer und jeden Mischer-Lastwagen, der verkauft wurde, sofort einen bestimmten Betrag an Zehnten und Gaben zu geben.“ Und nicht nur das: Sie führten diesen Betrag fortan wöchentlich an die Gemeinde ab. Die Folge dieser Entscheidung war geradezu umwerfend: Innerhalb von nur zwei Jahren verdoppelte sich der Umsatz des Unternehmens, und nach weiteren zwei bis drei Jahren – Denzil war inzwischen mit 26 Jahren Vizepräsident für Marketing, Vertrieb und Finanzen geworden – verdoppelte sich der Umsatz noch einmal. „Das Geschäft wuchs über unsere Erwartungen. So verdoppelten wir den Betrag, den wir ursprünglich festgelegt hatten. Die Firma wuchs weiter. Da verdoppelten wir den Betrag noch einmal.“

Jahre später war McNeilus mit einem Marktanteil von 75 - 80 % in den USA mit großem Abstand die Nr. 1 in seiner Branche. Produziert wurde außer in Minnesota auch in Mexiko und in China. Das stets eigenfinanzierte Unternehmen befasste sich dann zusätzlich mit der Planung und dem Bau von hochgradig automatisierten Betonfabriken. Auch in dieser Branche stieg McNeilus innerhalb von nur drei Jahren zu einem der Weltmarktführer auf. 1992 kam die Herstellung von Müll-Lkw hinzu. Auch hier blieb der Segen Gottes nicht aus: Innerhalb von sechs Jahren war McNeilus in dieser Branche die Nr. 1 weltweit. Zu den weiteren Unternehmen, die die Familie erwarb, gehörten dann auch eine Bank und eine Versicherungsgesellschaft.

Was ist das Geheimnis ihres phänomenalen Erfolgs? Sie blieben Gott stets treu und anerkannten, dass Gott alles gehört, was sie besitzen. Sie waren lediglich seine Verwalter. Heute gehört die Familie McNeilus zu den größten Geldgebern der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. In Dodge Center leben inzwischen 35 Familienmitglieder, und fast alle sind treue Adventisten.– Gebt, so wird euch gegeben. Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überfließend Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch wieder messen. (Lukas 6,38)

Aussagen zum Zehnten in der Bibel
  Was versteht die Bibel unter dem „Zehnten“?

Es ist der zehnte Teil oder 10 % meines Einkommens.

  Was macht Gott mit dem Zehnten, den er beansprucht

Den Kindern Levi aber habe ich alle Zehnten gegeben … zum Erbgut für ihr Amt.
(4 Mose 18,21) Dabei ist eines zu berücksichtigen: Der Gläubige gibt Gott den Zehnten. Dieser gibt ihn weiter an seine Diener. Der Zehnte ist für den Lohn der Prediger bestimmt.

Auch Prediger, die als Bibellehrer an unseren Schulen oder als Gesundheitsmissionare arbeiten, sollen vom Zehnten bezahlt werden. (Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 374.424; Medical Ministry, 245)

›  Hat Gott die Zehntenordnung im Neuen Testament geändert?

„Wisset ihr nicht, dass, die im Tempel dienen, vom Tempel leben, und die am Altar dienen, vom Altar ihren Anteil bekommen? So hat auch der Herr befohlen, dass, die das Evangelium verkündigen, sich vom Evangelium nähren sollen.“ (1 Korinther 9,13 f.) Der Herr selbst hat angeordnet, dass die Zehntenordnung auch in der neutestamentlichen Zeit unverändert bleibt.

  Wohin soll der Zehnte gebracht werden?

Bringt aber die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus. (Maleachi 3,10)

 Wie kann ich wissen, wo Gottes Vorratshaus heute ist

Gott hat den Zehnten als Lohn für seine Diener bestimmt. Frage: Woher bekommt der Prediger meiner Gemeinde seinen Lohn? Er bekommt ihn von der Vereinigung, zu der meine Gemeinde gehört. Daher ist für mich heute meine Vereinigung Gottes Vorratshaus, an das der Zehnte (in der Regel) über meine Gemeinde weitergeleitet wird.

›  Wer ist der eigentliche Empfänger, wenn ich meinen Zehnten an die Gemeinde bzw. Vereinigung gebe?

Hier nehmen den Zehnten sterbliche Menschen, dort aber einer, dem bezeugt wird, dass er lebe. (Hebräer 7,8) Der eigentliche Empfänger ist also unser Hoherpriester Jesus Christus.

  Welchen ungewöhnlichen Test hat Gott mit dem Zehnten verbunden?

Prüft mich hiermit. (Maleachi 3,10) Gott lässt sich von uns auf die Probe stellen! Das erlaubt er, das duldet er, um unser Vertrauen zu stärken.

  Welche außergewöhnliche Verheißung hat Gott auf den Zehnten gelegt?

„ … ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle. (Maleachi 3,10)

›  Unter welchen Bedingungen gilt diese Verheißung?

Es gelten zwei Bedingungen: Bringt aber die Zehnten (1)in voller Höhe (2) in mein Vorratshaus. (Maleachi 3,10)

  Was ist, wenn der Zehnte von den Empfängern nicht ordnungsgemäß verwendet wird?

„Bringe deine Klage im rechten Geist, klar und offen, vor die Zuständigen. Sende dein Anliegen ein mit der Bitte, die Dinge zu ändern und in Ordnung zu bringen; aber halte nichts vom Werk Gottes zurück und erweise dich nicht als untreu, weil andere nicht recht tun.“ (Ellen White: Testimonies IX, 249)

1 Samuel 2,22-36 zeigt uns, dass Gott im Falle von Untreue bei der Verwendung des Zehnten nicht die Geber des Zehnten verantwortlich machte (Elkana und seine Familie), sondern den damaligen Hohepriester („Vorsteher“) Eli und seine untreuen Priestersöhne („Prediger“) Hophni und Pinehas. Gott hatte Geduld und griff erst zu seiner Zeit ein – dann aber sehr drastisch.

  Wie bezeichnet Gott Gemeindeglieder, die keinen oder nur einen Teil des Zehnten geben?

Ist’s recht, dass ein Mensch Gott betrügt (andere übersetzen „berauben“ (Elberfelder)), wie ihr mich betrügt? Ihr aber sprecht: ‚Womit betrügen wir dich?Mit dem Zehnten und der Opfergabe! (Maleachi 3,8). Betrüger und Räuber kommen nicht in das Reich Gottes (vgl. 1 Korinther 6,9 f).

  Welche Haltung erwartet Gott beim Geben des Zehnten (und der Gaben)?

Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.(Johannes 4,24) Gott segnet das Geben des Zehnten.

Dennoch sollte er nicht aus Berechnung gegeben werden, sondern dankbar und freudig, weil wir Gott lieben. Herzensgehorsam ist wahre Anbetung. Das Vorhandensein oder Fehlen von Herzensgehorsam in meinem eigenen Leben zeigt mir, ob ich Gott kenne (d. h. ein Gotteskind bin) oder nicht (vgl. 1 Johannes 2,3-5: „… an dem merken wir, dass wir ihn kennen …“

 Wie errechnet man den Zehnten aus Geschäftstätigkeit?

Es soll Unternehmer geben, die den Zehnten aus dem vollen Einkommen, also dem Umsatz geben. Dies war sicher in biblischer Zeit die Regel, da die Menschen fast alle Bauern (Unternehmer) waren und von der gesamten Ernte den zehnten Teil gaben. Heute scheint die Regel zu sein, den Zehnten aus dem Jahresgewinn zu geben; oft mit monatlichen Vorauszahlungen.

Da Gott zuerst kommt, geht es um den Zehnten vom Rohgewinn, also vor dem Abzug von Steuern, Abgaben und Selbstentnahmen. Da der tatsächlich entstandene Jahresgewinn durch bestimmte Geschäftsentscheidungen beeinflussbar ist, geben andere Unternehmer den Zehnten aus allen mit Erfolg abgeschlossenen Geschäften. Wichtig ist, dass jeder die Entscheidung für seinen Zehnten nach seinem Gewissen trifft. Wer sich nicht sicher ist, wieviel Gott haben möchte, der darf ihn fragen …

SCHLUSSGEDANKEN

Gott in seiner Liebe will uns geben

Wichtig: Gott in seiner wunderbaren Liebe will uns nichts nehmen, sondern geben. Darf ich kurz einen Hinweis von Ellen White anschließen:

„Die göttliche Weisheit hat im Erlösungsplan das Gesetz von Ursache und Wirkung festgelegt, dass Wohltaten aller Art doppelt gesegnet werden. Wer dem Bedürftigen hilft, segnet andere und ist selbst in noch höherem Maße gesegnet.“ (Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd.1 (Hamburg 1956), S.327 [1TT, 360.4]

Meine erste Zehntenerfahrung

Ich wurde 1946 getauft und gebe seither meinen Zehnten. Ich kann nur sagen: Gott gibt uns. Mein Lohn im zweiten Lehrjahr (1947) betrug 45.- Reichsmark. Da meine Lehrstelle in einer anderen Stadt war, brauchte ich 100.- Mark im Monat für meinen Lebensunterhalt. Meine Mutter gab mir jeden Monat den fehlenden Betrag. Aber dann wurde an einem Sonntag im Radio verkündigt: „Die Reichsmark ist ab sofort ungültig. Ab morgen kann sich jeder bei der Stadtverwaltung 40.- neue Deutsche Mark abholen.“ Die Bankkonten waren alle gesperrt, die Ersparnisse wurden um 90% abgewertet. Meine Mutter konnte mir jetzt kein Geld mehr geben.

Doch ab diesem Monat zahlte mir meine Firma über 100 DM, ohne dass jemand von meiner Notlage wusste. Nun konnte ich mich selbst finanzieren. Ich strahlte: Gott sorgte für mich.

Am Ende des zweiten Lehrjahrs wurde ich gebeten nach Frankfurt am Main umzuziehen. Dort sollte ich mit einem anderen Kollegen eine Filiale eröffnen. Die restliche Lehrzeit schenkte man mir. In Frankfurt erhielt ich sofort 320.- DM im Monat. Ein solches Einkommen hatten damals nur wenige! Nun konnte ich meiner lieben Mutter in jedem Monat 100 DM zurückzahlen. Gott segnete mich und sie dadurch auch. Geben bringt Segen und macht Freude.

Es ist herrlich, Jesus zu vertrauen. Er sagt uns in Lukas 6,38: Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch zumessen.

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