Deutschland unterhält drei Geheimdienste. Der BND (Bundesnachrichtendienst) hat die Aufgabe, Erkenntnisse über das Ausland zu gewinnen, die von außen- und sicherheitspolitischer Bedeutung für die Bundesrepublik sind. Die beiden anderen Geheimdienste, besonders das Bundesamt für Verfassungsschutz, sollen innerhalb Deutschlands Informationen sammeln, die sich gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung richten. Das klingt positiv. Aber die Geheimdienste arbeiten auch mit Lügen und Betrug und schrecken selbst vor Gewalttaten nicht zurück, wenn es ihren Zwecken dient. Dazu zwei Beispiele aus dem 2. Weltkrieg.

Der britische Geheimdienst konnte das deutsche Hauptquartier durch eine Täuschung hereinlegen. Sehr früh am 30. April 1943 glitt ein britisches Unterseeboot auf den Hafen von Huelva an der spanischen Südwestküste zu. (Dieser Ort liegt zwischen Portugal und Gibraltar, also noch auf der Atlantikseite.) Die Engländer hatten einen Mann, der einige Tage vorher an Lungenentzündung gestorben war, in die Uniform eines Majors der britischen Kriegsmarine gesteckt und ihm die Ausweise und andere gefälschte Unterlagen eines William Martin gegeben, z. B. Quittungen, eine Mahnung seiner Bank wegen Überziehung seines Kontos und eine versiegelte Aktentasche mit verschiedenen Briefen vom Hauptquartier der Alliierten zum Befehlshaber in Nordafrika. Die Leiche wurde an den Strand gespült und dort von einem spanischen Fischer gefunden, der den Fund sofort meldete.

Aus den Briefen ging hervor, die Alliierten würden in Griechenland landen, nicht in Sizilien. Ein deutscher Geheimdienstoffizier machte sich Kopien von allem, was bei der Leiche zu finden war, einschließlich der gefälschten Befehle. Als das deutsche Hauptquartier diese Schriftstücke sorgfältig überprüfte, waren alle überzeugt, die Alliierten wollten in Griechenland landen. Hitler schickte mehrere Divisionen nach Griechenland und zu ihrer Unterstützung Kriegsschiffe, die von den Gebieten um Sizilien abgezogen wurden. So konnten die Alliierten bei nur geringem Widerstand und einem minimalen Verlust an Menschenleben in Sizilien landen. Geheimdienste haben also auch die Aufgabe, den Gegner zu täuschen. (Nach V. W. Foster, Natürlich gesund, (TopLifeCenter 1990) S. 13)

Im 2. Weltkrieg konnten die Amerikaner den Oberkommandierenden der japanischen Kriegsflotte Admiral Yamamoto ausschalten. Der japanische Admiral hatte einige Tage vorher geplant, die japanischen Stützpunkte auf den Salomoninseln zu besichtigen, da dort die Gefechte in eine entscheidende Phase eintraten. Davon konnte der Ausgang des Krieges abhängen. Yamamoto bereitete seine Tour gründlich und sorgfältig vor. Eine ausführliche Reiseroute wurde verschlüsselt und über Funk an jede japanische Stellung gesendet, damit der Admiral überall die notwendige Unterstützung erhalten könnte. Das war richtig und sinnvoll, und doch führte das zu seinem Tod. Denn die Amerikaner hatten in mühsamer Arbeit den japanischen Code-Apparat nachgebaut und den Code entschlüsselt. Das wussten die Japaner noch nicht. Als Yamamotos geheime Infos verschickt wurden, hörte der amerikanische Geheimdienst mit. Dadurch wussten sie detailliert über die Reise Bescheid. Einige Tage später, an einem klaren Aprilmorgen 1943 sandten die Amerikaner der Flugzeugstaffel Yamamotos ein ganzes Geschwader entgegen. In der Nähe der Insel Bougainville trafen die gegnerischen Flugzeuge aufeinander. Die Japaner hatten keine Chance gegen die Übermacht, ihre Flugzeuge wurde abgeschossen und der Oberbefehlshaber der japanischen Kriegsmarine war tot. Denn die Feinde hatten seine Marschbefehle entschlüsselt. Im Krieg wollen die Geheimdienste alles über die strategischen und taktischen Pläne der Gegenseite erfahren. Wenn es ihnen außerdem gelingt, leitende Offiziere auszuschalten, besser. (Siehe L. R. Walton, Entscheidung am Jordan, Advent-Verlag Schweiz, S.10)

Auch wir stecken mitten in einem globalen Krieg sind. Wir nennen ihn „den großen Kampf zwischen Licht und Finsternis“. Werden in der Bibel etwa auch Geheimdienste erwähnt?

In 2 Könige 6,8-10 wird geschildert wie die Aramäer den Israeliten mehrmals Hinterhalte legten, um sie zu überfallen, aber die Israeliten konnten dieser Gefahr jedes Mal ausweichen.

Vers 11.12: „Da wurde das Herz des Königs von Aram voller Unmut darüber, und er rief seine Obersten und sprach zu ihnen: Wollt ihr mir denn nicht sagen, wer von den Unsern es mit dem König von Israel hält? Da sprach einer seiner Obersten: Nicht doch, mein Herr und König, sondern Elisa, der Prophet in Israel, sagt alles dem König von Israel, auch was du in der Kammer redest, wo dein Lager ist.“

Ja, der aramäische Oberst wusste Bescheid: Im Land Israel gab es einen Propheten. Elisa konnte seinen König vor den Hinterhalten warnen. Gott braucht keinen Geheimdienst. Er weiß alles. Und er kann seine Kinder durch die Gabe der Weissagung über drohende Gefahren informieren.

Offb 12,17 zeigt uns einen außerordentlich wichtigen Gedanken. ELB

„Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, Krieg zu führen mit den Übrigen ihrer Nachkommenschaft, welche die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu haben.“

Satan bekämpft die Endzeitgemeinde, die die Gebote Gottes hält und die Gabe der Prophetie in ihrer Mitte hat, jedoch ohne Kriegserklärung. Warum? Weil er durch Verführung wirkt.

Einige Verse weiter in Offenbarung 19,10 erfahren wir, was das Zeugnis Jesu ist: der Geist der Weissagung, die aktuelle Prophetie.

Der Text in Offenbarung 12 sagt uns auch gegen wen sich der besondere Angriff des Drachen richtet. Das Bild einer reinen, treuen Frau repräsentiert die Gemeinde Gottes. Der Angriff des Drachen richtet sich „gegen die übrigen von ihrem Geschlecht“.

Die Übrigen, das sind ja immer die letzten. Der Angriff des Drachen richtet sich also gegen die Gemeinde Gottes der Endzeit. Aber Gott hat dieser Gemeinde einen wichtigen Hinweis gegeben. Er steht in 2 Chronik 20,20 „glaubt an den Herrn, euren Gott, so werdet ihr sicher sein, und glaubt seinen Propheten, so wird es euch gelingen.“

Unser Herr sagt uns, wie wir sicher sein können und Erfolg haben. Dazu müssen wir ihm und seinen Propheten vertrauen. Der allgemeine Wille Gottes für alle Menschen ist im Wort Gottes niedergeschrieben, das müssen wir beachten. Warum erwartet Gott zusätzlich, dass wir auch seinen Propheten glauben?

Weil besondere Situationen und Entwicklungen zu bestimmten Zeit eintreten, möchte Gott seine Kinder vor aktuellen Gefahren in ihrer Situation warnen. In Amos 3,7 steht: „Gott, der Herr, tut nichts, er offenbare denn seinen Ratschluss den Propheten, seinen Knechten.“

Unser großer Gott informiert also nicht alle Gemeindeglieder direkt, sondern er nutzt als Boten seine Propheten, damit sie seine Weisungen an die Gemeinde weitergeben.

Leben wir in einer besonderen Situation? Ja, das ist eindeutig:

1. Die starke Veränderung des menschlichen Denkens. Wir brauchen da nicht erst die Geschichte der letzten 200 Jahre zu studieren. Jeder von uns hat es selbst erlebt wie sich das Denken der Menschheit verändert hat. In den letzten 50-70 Jahren ging der Glaube an Gott verloren und als Folge verfielen die Maßstäbe und viele Werte, wodurch Familien zerbrechen und die Gesellschaft zerfällt. Und ob die „künstliche Intelligenz“ und der massenhafte Einsatz der „social media“ das verbessern können, ist stark zu bezweifeln.
2. Entstehen von Krankheiten durch verkehrten Lebensstil.
3. Die Wiederkunft Jesu ist heute näher gerückt als in vergangenen Jahrhunderten. Klimaveränderungen, Hungerkatastrophen, Kriege, Pandemien, Weltuntergangszenarien häufen sich. Aber auch die globale Evangeliumsverkündigung macht große Fortschritte!

Deshalb hat Gott durch einen Propheten die Vorhersagen der Bibel durch aktuelle Details ergänzt und erklärt, denn er möchte, dass wir

1. das ‚ewige Evangelium‘ verkündigen. Damit die Menschen von seiner Liebe und dem Angebot der Erlösung erfahren.
2. in den stark veränderten Situationen besser zurecht kommen und auch gesund bleiben.
3. die besonderen Gefahren in der Endphase des Großen Kampfes besser erkennen.

Gott offenbart durch das Prophetenwort die Strategie des Drachen in der Endzeit.

Durch die bibelgläubige Christin Ellen G. White hat Gott uns einige konkrete Details über die Strategie des Satans aufgezeigt:

 Prediger beeinflussen

„Ich [das sagt der Drache] werde volkstümliche, beliebte Prediger beeinflussen, die Aufmerksamkeit ihrer Hörer von den Geboten Gottes abzuwenden. Was die Schrift als vollkommenes Gesetz der Freiheit bezeichnet, soll als Joch, als drückender Zwang dargestellt werden. … Die Leute nehmen die Schriftauslegung ihres Predigers willig an und prüfen sie nicht selbständig nach. Indem ich durch die Prediger arbeite, kann ich die Leute dirigieren wie ich will.“ (Testimonies to Ministers, 472)

Satan möchte die Gemeinde durch Täuschung und Verführung von innen her zermürben. Er rät seinen Agenten, den Engeln, die von Gott abgefallen sind:

„Bevor wir diese äußersten Maßnahmen ergreifen, müssen wir erst unsere ganze Klugheit und unser Geschick einsetzen, um die wahren Sabbathalter zu täuschen und zu verführen. Wir können viele durch Weltlichkeit, Triebhaftigkeit und Stolz von Christus trennen. Sie wiegen sich in Sicherheit, weil sie die Wahrheit glauben; aber die Befriedigung ihrer Esslust oder der niederen Leidenschaften schwächt ihre Urteilskraft und zerstört ihr Unterscheidungsvermögen, so dass sie zu Fall kommen.“ (TM 473)

Verführen durch fleischliche Christen

„Durch solche, die zwar die fromme Form wahren, aber keine Kraft in ihrem Christentum kennen, können wir viele gewinnen, die uns sonst schaden würden. [Wer sind denn die Leute, die die Kraft Gottes nicht kennen? Sind das nicht die fleischlichen Christen? …] Jene, die das Vergnügen mehr lieben als Gott, werden unsere wirkungsvollsten Gehilfen sein. (TM 473 )

Begabte und Intelligente als Köder

„Die Begabten und Intelligenten unter ihnen dienen uns als Köder, die wiederum andere in unsere Fallen locken. Viele werden ihren Einfluss achten, weil sie ja denselben Glauben bekennen. Auf diese Weise können wir sie dazu bringen, es mit den Forderungen Christi weniger genau zu nehmen, als sie früher glaubten. Durch Anpassung an die Welt,
so meinen sie, könnten sie größeren Einfluss auf die Menschen in der Welt ausüben. So werden sie sich von Christus trennen; dann haben sie keine Kraft mehr, unserer Macht zu widerstehen. Im Laufe der Zeit werden sie sich sogar über ihren früheren Eifer und ihre einstmalige Hingabe lustig machen.“ (TM 112)

Falsche Lehren gemischt mit Wahrheit

„Wir müssen bei jeder ihrer Versammlungen anwesend sein … Ich werde Menschen hereinbringen, welche falschen Lehren anhangen, die gerade genügend Wahrheit enthalten, um Menschen irrezuführen. Ich werde auch dafür sorgen, dass Ungläubige anwesend sind, die Zweifel an den Warnungsbotschaften für die Gemeinde äußern. Würden die Leute diese Warnungen lesen und glauben, dann hätten wir wenig Aussicht auf Erfolg. Aber wenn wir sie von diesen Warnungen ablenken können, werden sie niemals erfahren, wie stark und listig wir sind. Und eines Tages haben wir sie schließlich in unseren Reihen“ (TM 474, 475)

Täuschung über die Gabe der Weissagung

„Als allerletzte Täuschung wird Satan das Zeugnis des Heiligen Geistes [gemeint ist die Gabe der Weissagung] seiner Wirkung zu berauben suchen. … Gegen die Zeugnisse* wird sich ein Hass entzünden, der wahrhaft satanisch ist. Satan arbeitet daran, das Vertrauen der Gemeinden in die Zeugnisse zu erschüttern. Er hat einen bestimmten Grund: wenn nämlich die Warnungen und Zurechtweisungen des Heiligen Geistes beachtet würden, könnte Satan lange nicht so leicht Seelen verführen und mit seinen Lügengespinsten umgarnen.“ (1SM, 48) (Zeugnisse = konkrete Briefe an verschiedene Gemeindeglieder, mit denen Gott durch Ellen G. White korrigieren und warnen wollte. Sie wurden in mehreren Büchern thematisch zusammengefasst und ohne Namensnennung veröffentlicht.)

Also:

Der Drache arbeitet ähnlich wie die Geheimdienste. Er ist listig und verschlagen und versucht uns hereinzulegen. Außerdem tut er alles um treue Wächter auszuschalten. Er sorgt dafür, dass die Leute nicht selbständig lesen und glauben, sondern dass sie einfach annehmen, was gesagt wird. Er wirkt besonders durch Menschen, die das Erkannte nicht durch Gottes Kraft umsetzen und als Nachfolger Jesu leben. Satan will unbedingt die Gabe der Weissagung in Verruf bringen, da Gott uns durch diese konkreten Prophezeiungen gewarnt hat und weiterhin führen will.

Die Kenntnis, dass Satan gegen die Prediger arbeitet, soll uns nicht zum Mißtrauen gegen sie führen. Wir sollen die Verkündigung bereitwillig annehmen und nach dem Wort Gottes prüfen, ob es stimmt.

In Apg.17,11 haben wir ein gutes Vorbild. Gott will nicht, dass wir Menschen glauben, sondern seinem Wort.

Außerdem soll es uns zur ernsten Fürbitte für unsere Leiter und Prediger führen.

Epheser 6,12: „Wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“

Wie können wir uns schützen?

Durch die göttliche Waffenrüstung (Epheser 6, 10-20 und 1 Johannes 5,18).

Warum ist es notwendig, dass wir uns gegenseitig aufmerksam machen auf gewisse Gefahren und für unsere Leiter beten? In Offenbarung 12,17 wird gesagt, dass Satan gegen die „Übrigen“ einen großen Zorn entwickelt.

2 Chronik 20,20: „Glaubt an den Herrn, euren Gott, so werdet ihr sicher sein und glaubt seinen Propheten, so wird es euch gelingen.“

Wir vertrauen Gott, indem wir an das glauben, was er durch seine Boten, die Propheten, aufzeigt und offenbart. Denn er hat versprochen: „Gott der Herr tut nichts, er offenbare seinen Ratschluss den Propheten, seinen Knechten.“

Zusammenfassung: Gott gab ein update. Das wurde nötig, weil

1. sich das Denken und Leben der Menschen in den letzten 200 Jahren durch die Industriealisierung und Digitalisierung und die Massenmedien stark verändert hat,
2. die Wiederkunft Jesu immer näher rückt, das wird deutlich durch verschiedene Symptome, z.B. Umweltkatastrophen, Hunger, Seuchen, Zerstörungsszenarien durch Atomkriege, aber auch durch weltweite Missionsbestrebungen,
3. die Gemeinde für die Verkündigung der letzten Warnungsbotschaft fit werden soll, damit alle Menschen von Gottes Liebe und dem Angebot der Erlösung Weise erfahren,
4. die Gemeindeglieder wissen müssen, wie sie sich unter den stark veränderten Lebens-umständen gesund erhalten können,
5. wir die Strategien Satans und seine gefährlichen Winkelzüge durchschauen müssen, damit wir im Großen Kampf zwischen Christus und Satan besser geschützt sind.

Besondere Ziele, die Satan mit seinen Agenten verfolgt:

Er will

1. a) den Glauben an die Bibel und die prophetischen Botschaften (auch z.  durch Ellen G. White) unterminieren. Denn in diesen Schriften wird er enttarnt.
2. b) die Leiter des Werkes Gottes verführen und von ihrer Treue abbringen.
3. c) unbekehrte, halbbekehrte und egoistisch-geprägte „Christen“ in die Gemeinde einschleusen, ob sie nun sehr konservativ denken oder eher liberal.
4. d) durch Nichtbeachten des Prophetenworts zur Nichtbeachtung des Heiligen Geistes führen: „Wer Prophetenworte ablehnt, sperrt sich gegen die Weisung des Heiligen Geistes. Die Folge … Verlust der Beziehung zu Gott und Öffnung für negative Einflüsse.“ ^[1]

Schutzmaßnahmen:

1. a) Die Bibel täglich lesen und studieren und das Erkannte umsetzen.
2. b) Die zusätzlichen Informationen ernst nehmen, die Gott durch die Gabe der Weissagung offenbart hat (z.  Ellen G. White).
3. c) Besonders für unsere Leiter beten.
4. d) Durch tägliche Hingabe und den ständigen Kontakt zu Jesus durch den Heiligen Geist zur Stärkung und Belebung der Gemeinde beitragen, indem wir liebevolle Freundschaften zu den Mitgeschwistern pflegen und uns mit Einfühlungsvermögen und intelligent um Bekannte und Nachbarn kümmern, damit sie Verlangen auf Jesus bekommen.

^[1] Studienanleitung Standardausgabe, Philip G. Samaan, 11.10.1989, Anmerkung zu Frage 8

Bei meiner Verkündigung über das Leben im Heiligen Geist und bei der Weitergabe entsprechender Literatur fiel mir folgendes auf:

Viele – oft ganze Gemeinden – nehmen diese Botschaft mit großem Verlangen auf. Sie hören die Botschaft mit Staunen und Freude. Andere scheinen eine Laodicea-Sicht zu haben, vorausgesetzt sie haben die Tragweite des Themas erkannt. Ihre Haltung macht den Eindruck: „Kein Bedarf.“ Und wieder andere meinen, dass sie keine Zeit haben, sich damit zu beschäftigen.

Das zeigt, es gibt hinter unserem Kernproblem – Mangel an Heiligem Geist – noch ein ernstes Problem: Die Bibel nennt es „Verblendung“.

Gottes Wort sagt in 2 Korinther 4,3.4: „Ist nun unser Evangelium verdeckt, so ist’s denen verdeckt, die verloren werden, den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums …“

Verblenden kann bedeuten: ‚verdecken, die Sicht wegnehmen‘ es kann auch bedeuten ‚verzaubern‘. Das bedeutet, die richtige Sicht ist verdeckt und man ist beeindruckt oder abgelenkt von einer falschen Sicht und hält sie für richtig.

Gelingt es Satan nur bei Ungläubigen, ihnen die Sicht zu nehmen oder eine falsche Sicht zu vermitteln? Hat er nicht auch gute Chancen bei fleischlichen Christen? Probiert er es vielleicht sogar bei den Auserwählten? (Matthäus 24,24b) Kann der Böse wirklich auch uns „verblenden“?

E. G. White sagt: „Die Sünde erscheint euch nicht mehr abstoßend, weil ihr von Satan verblendet seid.“ (Sch II, 64)

Könnte eine solche „Verblendung“ bei uns inzwischen zum allgemeinen Trend geworden sein? Zählen nicht auch die Laodicea-Christen zu den Ungläubigen, die in Wirklichkeit keine persönliche Beziehung zu Jesus pflegen?

Wenn sie ihre Einstellung nicht ändern und Jesus in ihr persönliches Denken, Planen, Wünschen und Tun einbeziehen, dann gehen sie verloren Offenbarung 3,16.20.

Jesus beschreibt die ‚Kein-Bedarf- Haltung‘ in Offenbarung 3,17 so: „Du sprichst: ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts! Und weißt nicht, dass du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß.“

Jesu Rat bei der ‚Kein-Bedarf-Haltung‘ folgt in Offenbarung 3,18: „Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufest, das mit Feuer durchläutert ist, dass du reich werdest, und weiße Kleider, dass du dich antust und nicht offenbar werde die Schande deiner Blöße, und Augensalbe, deine Augen zu salben, dass du sehen mögest.“

Die Bibel versteht unter Gold den rettenden Glauben (1 Petrus 1,7), ein lebendiges Gottvertrauen, das durch die Liebe aktiv wird. Mit den weißen Kleidern meint sie die vollkommene Gerechtigkeit/Rechtschaffenheit Christi, die dem Gläubigen durch die Vergebung/Versöhnung mit Gott geschenkt wird (Offenbarung 6,11; 7,9; 19,8; Römer 8,4). Wofür brauchen wir die Augensalbe? Ganz klar: Das ist der Heilige Geist, denn nur er kann die falsche Sicht heilen und den „Schleier des Grauen Stars“ von den Augen wegoperieren.

Jesus sagt in Offenbarung 3,20: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an.” Jesus stellt fest, dass die Gläubigen in Laodizea ihn nicht wirklich in ihr „Herz“ (= Denken, Fühlen, Wollen, Handeln) eingelassen haben. Er steht draußen „vor der Tür“.

Das zeigt das entscheidende Problem: Er wurde nicht als Gott, Schöpfer, Erlöser und Herr ins Leben aufgenommen (Johannes 1,12.13). Hast Du ihn eingelassen als Herrn deines Lebens? Willst Du Dich freudig seiner liebevollen Führung in allen Dingen unterordnen?

Unser Glaube, unser Gottvertrauen ist die Voraussetzung für unsere volle Hingabe an Christus. Die Gerechtigkeit Jesu wird denen geschenkt, in deren Herzen ER wohnt – durch den Heiligen Geist. Und dadurch wird auch die falsche Sicht geheilt.

Das ist ein grundlegender und danach täglich notwendiger Vorgang (Lukas 9,23; 2 Korinther 4,16).

Niemand sollte sich Sorgen machen über die Folgen einer vollen Hingabe und über das Leben mit Christus im Heiligen Geist. Das ist der attraktive Glaube, der beste Glaube, den es überhaupt gibt. Wer ihn gefunden hat, will nie mehr zurück. Bitte lass Dir raten: nimm Dir die Zeit und befasse Dich mit dem Leben in hautengem Kontakt mit dem Heiligen Geist, dem „Leben im Geist“.

Was können wir für die tun, die sich diesem Anliegen noch nicht gestellt haben? Dennis Smith sagt: ^[2] Wir müssen uns also fragen, wie dieser Schleier im Denken und in der Lebenseinstellung der Verlorenen weggezogen werden kann. Da gibt es nur eins: Das Fürbittegebet.

Es kann den Schleier der geistlichen Blindheit von Ungläubigen entfernen. Ihre falschen Vorstellungen und Gedanken sind wie Bollwerke, die Satan in ihrem Geist errichtet hat.

Doch die wunderbare Nachricht lautet: Gott hat seine Nachfolger dazu ermächtigt, Satans Festungen niederzureißen und alles Denken gefangen zu nehmen in den Gehorsam gegenüber Christus‘ (nach 2 Korinther 10,4.5).“

Noch ein Wort zu „keine Zeit, mich damit zu befassen.“ Gib deiner Stillen Zeit am Morgen Vorrang vor allem anderen. „Put first things first“ (Das Wichtigste zuerst), und Du wirst feststellen, dass Du keine Zeit verloren hast, sondern im Gegenteil dadurch Zeit gewinnst (Matthäus 6,33)!

Die Laodicea-Haltung ist tödlich, wenn sie nicht geändert wird.

^[2] Ausführlicher in „40 Tage – Andachten und Gebete zur Vorbereitung auf die Wiederkunft Jesu“, Dennis Smith, (TopLife 2012) 23. Tag, Seite 107